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Arztpraxen selten barrierefrei!

15. 09. 2016

Arztpraxen selten barrierefrei!

 

Nur wenige Arztpraxen in Deutschland sind barrierefrei, das heißt für Menschen im Rollstuhl, mit Kinderwagen, Rollator oder Gehhilfe ohne Hindernisse wie zum Beispiel Treppenstufen oder Absätze erreichbar. Eine Studie der Stiftung Gesundheit belegt, dass nur etwa ein Drittel der deutschen Arztpraxen zumindest teilweise einen Zugang für beeinträchtigen Menschen bietet. Eine ebenerdiger Zugang oder ein Lift zählt dabei zu den Ausstattungskriterien. Nicht nur die Zutrittsmöglichkeiten gehören hier zu den Hindernissen. Auch an Orientierungshilfen für Sehbehinderungen fehlt es in den meisten Praxen.

 

Die Analyse mit dem Titel „Arzt Auskunft“ der Stiftung Gesundheit ist ein bundesweites Verzeichnis, das niedergelassene Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten und Kliniken listet. Über Orientierungshilfen für Sehbehinderte verfügen lediglich 4820 Ärzte deutschlandweit.
Die meisten Praxen in Deutschland seien „ein bisschen barrierefrei“, kritisiert die Stiftungsvertreterin Stefanie Woerns. Gleichzeitig, so schränkt sie ein, habe das Bewusstsein für das Thema und die Voraussetzungen für Barrierefreiheit unter der niedergelassenen Ärzteschaft zugenommen. 

 

Eine barrierefreie Praxis lässt sich meist auch in bestehende Infrastrukturen integrieren. Bauliche Veränderungen wie zum Beispiel durch Einbau eines Treppenplattformlifts oder eine Hebebühne ermöglichen einen barrierefreien Zugang. Haltegriffe können zum Beispiel mit einem geringen Aufwand nachgerüstet werden.

 

Einrichtungen des Gesundheitswesens sollten durch das steigende Alter der Besucher/Patienten daran denken, dass auch der Bedarf an Hilfsmitteln steigt, da dadurch ein behindertengerechter Zugang ermöglicht wird. Gerade Menschen, die auf Hilfsmittel wie z.B. Rollatoren, Gehhilfen oder Rollstühle angewiesen sind, benötigen des Öfteren ärztliche Hilfe. In Arztpraxen können Rollstuhlrampen zur Überwindung von Hürden, Treppen oder Schwellen, automatische Türöffner oder spezielle Haltegriffe angebracht werden, außerdem muss genügend Platz zur Verfügung stehen, damit man ungehindert mit dem Rollstuhl manövrieren kann oder auch zum Abstellen der Rollatoren.

 

Ein Projekt des Sozialverbandes Niedersachsen beschäftigt sich eingehend mit dieser Thematik. Auf der Seite http://www.aerzte-ohne-barrieren.de/ werden Arztpraxen aufgelistet, die barrierefrei sind. Ein Projekt, dass hoffentlich bald in ganz Deutschland Schule machen wird.

 

Bild zur Meldung: Barrierefreiheit in Arztpraxen